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Mitte Juni fanden die Screenforce Days 2021 statt: Das jährliche Highlight der Bewegtbildbranche.
Was bewegt Vermarkter, Werbungtreibende und Agenturen? Welche Highlights erwarten die TV-Zuschauer in den kommenden Monaten? Antworten und ein volles Programm gab es an 4 Tagen unter dem Motto „The Magic of Total Video” – coronabedingt alles digital. Eine Zusammenfassung von JOM Managing Director Roland Köster.
Im Mittelpunkt der ersten beiden Tage standen die Programm-Screenings der TV-Sender.
Wie immer haben sich die beiden großen Vermarkter IP Deutschland und SevenOne Media mit der Inszenierung ihrer Programm-Highlights mächtig ins Zeug gelegt.
Die Prime-Time-tauglichen Darbietungen hatten aber natürlich für die Zuschauer an den Computerbildschirmen nicht den Showeffekt, den wir alle von den Live-Veranstaltungen der letzten Jahre kennen.
Inhaltlich auffällig dabei war die wachsende Bedeutung der Nachrichten im Programm der großen Privatsender.
Mit neuen prominenten Gesichtern von der ARD, wie Pinar Atalay und Jan Hofer, die zu RTL wechseln, sowie Linda Zervakis, die bei SevenOne zu sehen sein wird, soll die Nachrichtenkompetenz beider Häuser gestärkt werden.
Auch setzen die Sender weiterhin auf erfolgreiche TV-Shows aus dem Bereich Unterhaltung, Kochen & Backen, Deko und Crime – hierzu wird es vor allem bei RTL neben den beliebten Formaten ab Herbst auch viele neue Shows geben.
Besonders diese reichweitenstarken Shows und deren „Follower-Potenzial“ in den sozialen Medien gilt es, für die Sender zu nutzen und so Kampagnen crossmedial zu verlängern.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen neuer Forschungs- und Branchenerkenntnisse, wie die Studien zum besseren Verständnis von Mediengattungen und Mediennutzung.
Beispielsweise verglich eye square die Medien TV, B-VoD, YouTube und Facebook miteinander und kam in ihrer Studie zu der Erkenntnis, dass sowohl die Erinnerungsleistung wie auch die Akzeptanz der Werbung in den beiden Social-Kanälen im Vergleich zum Medium TV schlechter abschneidet.
Neues aus der Forschung brachte auch die AGF ins Spiel und stellte Ansätze vor, wie von TV zu Video+ die Leistungsmessung in Zukunft erfolgen könnte. Bis Ende des Jahres soll gemeinsam mit der WFA (World federation of advertisers) entschieden werden, welches Modell zur cross-medialen Messung im Bewegbild implementiert werden soll. Einen favorisierten Ansatz scheint es noch nicht zu geben.
Aufgelockert wurde die Vortragsreihe durch allgemeine Erkenntnisse zum Rezeptionsverhalten und Ergebnisse aus den Neurowissenschaften.
Aber auch das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die Bewegtbildbranche. Und zwar nicht nur in der Programmplanung, sondern auch in der Vermarktung.
Die einhellige Auffassung: Mit Blick auf Nachhaltigkeit kann die Mediabranche aufgrund ihres geringen Rohstoffverbrauchs, des hohen Dienstleistungsanteils und der hohen Sichtbarkeit der Massenmedien (allen voran TV) eine Vorreiterrolle einnehmen.
Konkret wurden Green Messaging (Kommunikation der umweltfreundlichen Produktmerkmale oder Verbrauchertipps) und Kampagnen mit Beteiligung an zertifizierten Klimaschutzprojekten vorgestellt (Media4Planet).
Insgesamt eine gelungene, digitale Veranstaltung mit einer guten Mischung aus Unterhaltung und Informationen und der Erkenntnis aller, dass „Haltung zeigen“ auch in der Unterhaltungsbranche ein wichtiges Gut ist.